Geschwister-Scholl-Schule / Alsfeld

Projekttage

In der Geschwister-Scholl-Schule finden jährlich Projekttage unter unterschiedlichen Themenstellungen statt (es werden aktuelle Bezüge aufgegriffen).

 

Projekttage zu den Namensgebern der Schule

Seit der Umbenennung der vormaligen Haupt- und Realschule Alsfeld in Geschwister-Scholl-Schule Alsfeld werden die Themenbereiche "Geschwister-Scholl" und "Widerstand" jährlich für mehrere Jahrgänge in Projekttagen thematisiert (siehe hierzu auch Material "Geschwister-Scholl").

Bisher ist es uns gelungen, zu den Projekttagen Zeitzeugen zu gewinnen. In den vergangenen Jahren war es Herr Franz Josef Müller, Überlebendes Mitglied der Ulmer Studentengruppe der Widerstandsgruppe "Weiße Rose".

Im Jahr 2008 informierte Frau Anneliese Knoop-Graf, Schwester des Mitglieds der Weiße Rose, Willi Graf, erstmals unsere Schülerinnen und Schüler.

Zum diesjährigen Projekttag, am 2. März 2009 wird Frau Knoop-Graf wieder an der Geschwister-Scholl-Schule sein.

 

Weiter Informationen zu den Zeitzeugen:

Franz Josef Müller

Franz Josef Müller (* 1924 in Ulm) war Mitglied der "Ulmer Abiturentengruppe" der Weißen Rose. Er sammelte Geld für Briefmarken und Umschläge, in denen Flugblätter der Weißen Rose verschickt wurden und war auch in die Verteilung der Briefe eingebunden. Oft traf er sich zu diesem Zweck in der geheimen Orgelkammer der Ulmer Martin-Luther-Kirche mit Hans Hirzel, dem Sohn des damaligen Pfarrers.

1943 wurde Müller, der als Soldat in Frankreich war, verhaftet. Er kam mit dem Leben davon und wurde nur zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt, weil der Volkgerichtshofspräsident Roland Freisler glaubte, dass jemand, der so aussehe wie Müller - er hatte blaue Augen und war hellblond - nicht aus ganzem Herzen ein Gegner des Nationalsozialismus sein könne. Zum Ende der Zeit des Nationalsozialismus kam Müller wieder frei. Statt wie geplant 1947 in die USA zu emigrieren, überzeugte ihn der ehemalige Ulmer Oberbürgermeister Robert Scholl, Vater der Geschwister Scholl, in Deutschland zu bleiben. Müller studierte Rechtswissenschaften in Tübingen und engagierte sich auch beruflich für die Aufarbeitung des Nationalsozialismus. 1986 rief er mit Mitgliedern und Angehörigen der in München hingerichteten Mitglieder der Weißen Rose die Weiße Rose Stiftung ins Leben, die es sich zum Ziel gesetzt hat, das geistige Vermächtnis der Weißen Rose weiterzugeben. Bereits seit Anfang der 70er Jahre spricht Müller regelmäßig als Zeitzeuge vor Schulklassen, um über sein Leben und die Weiße Rose zu berichten. Er wird auch in der Ulmer Gedenkstätte Weiße Rose portaitiert.

 

Anneliese Knoop-Graf

Nach dem Zweiten Weltkrieg beschäftigte sich Frau Knoop-Graf, die bis zu seiner Verhaftung nichts von seiner Tätigkeit in der Weißen Rose wusste, intensiv mit seinem Leben, seinem Wirken und seinen Motiven und wertete unter anderem dabei seine Tagebücher aus. Für ihre lebenslange Beschäftigung mit dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus bekam Knoop-Graf am 26. April 2006 die Ehrendoktorwürde der Fakultät für Geistes- undSozialwissenschaften der Universität Karlsruhe verliehen.